Die deutsche Gravel-Ikone Carolin Schiff (Canyon CLLCTV) über ihre persönlichen Highlights der Saison 2024 – ein Jahr voller Abenteuer, Freundschaften und unvergesslicher Rennen.
Nach einer langen Karriere im Straßenradsport hat Carolin Schiff die Gravel-Szene im Sturm erobert – und ihre Leidenschaft für das Fahren abseits befestigter Straßen entdeckte sie dabei eher zufällig. Seit sie 2022 von Canyon entdeckt und ins Team Canyon CLLCTV geholt wurde, ist Carolin nicht mehr zu bremsen. Mit ihrem historischen Sieg beim UNBOUND Gravel 2023 und weiteren Erfolgen bei den bedeutendsten Gravel-Rennen der Welt etablierte sie sich endgültig an der Spitze.
Auch 2024 war eine außergewöhnliche Saison für die 38-Jährige: Carolin sicherte sich den Gesamtsieg der UCI Gravel World Series und gewann zum zweiten Mal das prestigeträchtige Traka 200 – eines der größten Gravel-Rennen weltweit.
Doch für Carolin bedeutet der Sport mehr als Siege: Abenteuer, Freundschaft, Spaß und das Streben nach persönlichen Höchstleistungen sind es, die den Gravel-Sport für sie so besonders machen. Hier sind ihre fünf Highlights der Saison:
„Anfang des Jahres fuhr ich ein kleines Gravel-Rennen in Girona und stellte fest, dass ich beim Abfahren nicht mit den lokalen Fahrern mithalten konnte. Ich sprach mit Canyon darüber – und sofort wurde ein Abfahrtstraining organisiert. Es war unglaublich! Mein Teamkollege und ich trafen uns mit Mateu Cavallé, einem technischen Coach für Gravel- und Straßenrennen in Girona. Gemeinsam nahmen wir jede anspruchsvolle Passage der Traka-Strecke unter die Lupe.
Wir nahmen uns jeden Abschnitt der Traka-Strecke vor – und fuhren sie wieder und wieder, bis ich ein völlig neues Selbstbewusstsein in den Abfahrten hatte. Mateu filmte unsere Technik, analysierte unsere Positionen und gab uns unzählige wertvolle Tipps.
Vor diesem Camp habe ich mich immer auf Anstiege konzentriert, weil ich beim Abfahren einfach unsicher war. Jetzt liebe ich Abfahrten fast mehr als Kletterpartien – das Training hat für mich alles verändert! Diese neuen Fähigkeiten konnte ich sofort einsetzen und holte meinen zweiten Sieg beim Traka 200.
Das Rennen war ein echtes Highlight, nicht nur wegen des Erfolgs. Viele von Canyon waren vor Ort und haben für eine großartige Atmosphäre gesorgt – das war mein persönliches Highlight der Saison. Ohne die Unterstützung von Menschen wie Andreas Walzer und Sascha Schmalenbach, unserem Gravel-Manager, der mit so viel Leidenschaft alles möglich macht, wäre meine Gravel-Karriere nicht dieselbe.“
„Die Rennen der UCI Gravel World Series gehören zu meinen Favoriten, und das Rennen in Frankreich war eines der besten des Jahres. Die Strecke war wunderschön und technisch anspruchsvoll. Ich hatte den Titel 2023 gewonnen, und mein Ziel war es, diesen zu verteidigen.
Schon früh wurde das Rennen zu einem Dreikampf zwischen Rosa Maria Klöser, Axelle Dubau-Prévot und mir. Am Ende kam es zu einem harten Sprint bergauf, den ich für mich entscheiden konnte. Nach meinem enttäuschenden sechsten Platz beim UNBOUND Gravel war dieser Sieg besonders wichtig für mich.
Im Vergleich zum Vorjahr war das Rennen viel härter. Damals fuhr ich allein an der Spitze, mit großem Vorsprung auf die Zweitplatzierte – doch dieses Mal war es ein knapper Fight. Ich spürte, dass sich meine technischen und taktischen Fähigkeiten enorm verbessert hatten. Beim Sprint habe ich ein paar Fehler gemacht, und nach UNBOUND meinten viele, das Ergebnis sei in Ordnung, weil ich ja keine Sprinterin bin. Aber ich wusste, dass ich auch schnell abschließen kann – und genau das wollte ich in Frankreich beweisen.“
„Dieses Rennen war eine spontane Entscheidung. Ich hatte mich nur eine Woche vorher angemeldet – und es war eine der besten Entscheidungen der Saison. Die Strecke hatte alles, was ein Gravel-Rennen ausmacht: anspruchsvolle Abfahrten, knackige Anstiege und jede Menge Abwechslung.
Meine Teamkollegin Jade Treffeisen, mit der ich das Abfahrtstraining gemacht habe, wurde Zweite, und ich war richtig glücklich, mit ihr auf dem Podium zu stehen. Jade und ich sind ein super Team – wir reisen viel zusammen, teilen uns Zimmer und haben unglaublich viel Spaß. Dieses Jahr hatten wir außerdem einen gemeinsamen Trip zu DT Swiss, wo wir neues Equipment getestet haben.
Ohne Jade wäre ich wahrscheinlich gar nicht an den Start gegangen. Sie wollte unbedingt teilnehmen, weil sie das Rennen schon kannte. Am Ende war es eines der schönsten Erlebnisse der Saison.“
„Das Meistertrikot 2023 zu gewinnen war ein großartiger Moment – und nach zwölf Monaten darin hatte ich mich richtig daran gewöhnt. Und ich war nicht bereit, es kampflos abzugeben. Klar, unser Teamtrikot ist toll, aber das Trikot der deutschen Meisterin zu tragen, ist etwas ganz Besonderes. Es war mein großes Ziel, den Titel zu verteidigen – und wieder lieferte ich mir ein hartes Duell mit Rosa.
Wir haben uns ein richtiges Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, und am Ende konnte ich mich durchsetzen. Aber es war alles andere als ein leichter Sieg – Rosa hat ein fantastisches Rennen gefahren. Zur Mitte des Rennens lag ich fast eine Minute zurück, hatte Rückenschmerzen und fühlte mich nicht gut. Doch ich habe die Zähne zusammengebissen, sie eingeholt und mir den Sieg in einem weiteren Bergaufsprint gesichert.
Ehrlich gesagt dachte ich zwischendurch, dass ich das Trikot verlieren würde. Aber nach einer schwierigen, technischen Abfahrt konnte ich den Anschluss schaffen – und ich wusste: Wenn ich die Beine dafür habe, kann ich den Sprint gewinnen.
Das neue Meistertrikot ist ein echter Hingucker. Vielleicht gibt es nächstes Jahr sogar einen weißen Skinsuit – das würde dann perfekt zu meinem Canyon Gravel-Bike passen."
„Jades Familie hat ein wunderschönes Chalet in der Schweiz, und so verbrachten wir eine Woche dort, bevor wir bei der Gravel Suisse an den Start gingen. Die Alpen boten eine traumhafte Kulisse – es war eines der schönsten Rennen, das ich je gefahren bin.
Am Ende wurde ich Zweite hinter Karolina Migon aus Polen. Bis zum letzten Anstieg konnte ich mit ihr mithalten, aber dort hat sie mich abgehängt. Ihr Sieg war absolut verdient – Karolina ist ein starkes Rennen gefahren. Trotzdem war ich mit meinem zweiten Platz zufrieden.
Die Gravel-Abschnitte waren unglaublich fordernd, aber auch die vielen Passagen auf Asphalt hatten es in sich. Teilweise fuhren wir zwischen Autos hindurch, was im Rennmodus natürlich dazu führt, dass man mehr Risiken eingeht – das war schon ein wenig nervenaufreibend.
Meine Beine waren an diesem Tag nicht mehr die besten, was nach all den Reisen und Rennen der letzten Wochen kein Wunder war. Nach der Gravel Suisse habe ich mir eine kurze Pause gegönnt, aber insgesamt war dieser Trip eines der schönsten Erlebnisse meiner gesamten Saison.“
Über Canyon
Canyon ist eine der innovativsten Fahrradmarken der Welt. Was einst in der Garage von Gründer Roman Arnold begann, wuchs über die Jahre zum weltweit größten Direct-to-Consumer-Hersteller von Rennrädern, Mountainbikes, Triathlonrädern, Gravel Bikes, Citybikes und Trekkingräder sowie E-Bikes.
Den wortwörtlich ausgezeichneten Ruf als innovatives Unternehmen hat sich Canyon durch die konsequente Verwendung von fortschrittlichen Materialien, Ideen und Technik erarbeitet. Die charakteristische, elegante und moderne Designsprache von Canyon ist unverkennbar und sticht aus der Masse heraus. Neben der puren Freude am Wettbewerb und dem fortwährenden Wachstumsdrang ist Canyon bestrebt, die weltweite Fahrrad Community für alle Menschen zugänglich zu machen. Canyon unterstützt einige der besten Athleten auf diesem Planeten. Die gemeinsame Mission, „Inspire to Ride“, verdeutlicht dabei den Anspruch, Menschen für die faszinierende Welt des Radfahrens zu inspirieren.
Canyon Bikes sind ausschließlich online erhältlich unter canyon.com.
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